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Alpine Landschaft ist nicht erneuerbar!

Landschaft ist ein Schlüssel für die Verhandlung sozialer und politischer Fragen. Die CIPRA hat diese Themen im Rahmen ihres alpenweiten Schwerpunktthemas «Landschaft» 2019-2020 aufgegriffen. Das vorliegende Positionspapier, das in einem breiten und partizipativen Prozess mit CIPRA-Vertreterinnen, jungen Alpenbewohnern und Expertinnen aus allen Alpenländern erarbeitet wurde, bildet den Abschluss dieses Schwerpunktthemas.

Alpine Landschaft ist nicht erneuerbar!
Image: CIPRA International, Michael Gams

Die heutige Landschaft in den Alpen ist das Resultat einer engen Beziehung zwischen menschlichen Aktivitäten und natürlichen Entwicklungen. Was wir als Landschaft bezeichnen, ist die Folge vielfältiger Wechselwirkungen zwischen ökologischen, sozialen und kulturellen Faktoren. Die CIPRA versteht Landschaft nicht allein im geografischen Sinn, sondern als gesellschaftlich und kulturell geprägte, persönliche und gemeinschaftliche Wahrnehmung der Umgebung. Landschaft wird als Ergebnis sozialen Handelns und Wahrnehmens verstanden, das in Wechselbeziehung zu den Handelnden und Wahrnehmenden steht. Sie bezieht sich damit auf die Europäische Landschaftskonvention.

Landschaft wirkt darüber hinaus als Vermittlerin körperlicher Erfahrung. Diese Erfahrung ist nicht exklusiv, sondern allen offen. Die Nutzerinnen und Nutzniesser der Landschaft sind nicht notwendigerweise ihre Eigentümer. Landschaft ist auch kulturelles Erbe, eine Manifestation der kollektiven Geschichte. Ebenso dient Landschaft der Sicherung von Lebensraum und stellt lebensnotwendige Ressourcen, so genannte Ökosystemleistungen, zur Verfügung. Darüber hinaus ist sie für die Förderung und den Schutz der Biodiversität unabdingbar.

In seiner Struktur nimmt das Positionspapier das heterogene Mosaik (alpiner) Landschaften auf. Es zeigt die Anforderungen auf, um die prägenden Elemente dieses Landschaftsmosaiks zu verstehen und erhalten. Die Herangehensweise der CIPRA an Landschaft ist geprägt von den beiden Grundsätzen «Landschaft als Commons» und «Landschaft aushandeln» (Kapitel 2). Auf spezifische Landschaftsnutzungen, die besonders landschaftsprägend sind, beziehen sich die fünf nachfolgenden Forderungen (Kapitel 3). Es sind dies: (3.1) unerschlossene Landschaften, (3.2) Landwirtschaft, (3.3) Energie, (3.4) Freizeit und (3.5) Urbanisierung. Gerade im Umgang mit den unerschlossenen Landschaften liegt eine grosse Verantwortung der alpinen Gesellschaften, denn es gibt sie europaweit nur noch selten. Für jede der fünf Positionen werden die Trends und Herausforderungen aus Sicht der CIPRA beschrieben. Die daraus abgeleiteten Forderungen weisen den Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung in den Alpen.


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