Energiewende ist weniger eine technische, als eine gesellschaftliche Herausforderung
a+ Stellungnahme zum CORE Energieforschungskonzept 2013 - 2016
Bern, 7. März 2012. Die sozial- und geisteswissenschaftlichen Fragen müssen bedeutend vertiefter angesprochen werden und die Forschung muss teilweise eine wesentlich längerfristigere Perspektive erhalten. Dies fordern die Akademien der Wissenschaften Schweiz in ihrer Stellungnahme zum „Konzept der Energieforschung des Bundes 2013-16“, welches sie ausdrücklich begrüssen.
Bis 2050 will die Schweiz gemäss Klimaziel des Bundes die CO2- Emissionen um 50% reduzieren und aus der Kernenergie aussteigen. Dies ist fast die Hälfte (45%) der gesamten Endenergie der Schweiz und erfordert einen massiven Umbau des heutigen Energiesystems. Auf technischer Ebene ist bereits heute in vielen Bereichen weitgehend klar, was zu tun wäre. Das Problem liegt darin, Gesellschaft und Wirtschaft dazu zu bewegen, ihren Umgang mit der Energie grundlegend umzugestalten.
Forschung zu Verhaltensänderungen
Die Akademien der Wissenschaften Schweiz begrüssen daher, dass das Energieforschungskonzept die thematischen Schwerpunkte „Wohnen und Arbeiten“, „Mobilität“, „Energiesysteme“ und „Prozesse“ ins Zentrum setzt, nicht aber einzelne Technologien. Auch in den Zielen wird die Bedeutung der Sozialwissenschaften betont. Dem steht gegenüber, dass in den Kapiteln zu den einzelnen Schwerpunkten ganzheitliche Ansätze und sozial- und geisteswissenschaftliche Fragestellungen nur wenig Beachtung finden. Aus Sicht der Akademien sollte auch erforscht werden, wie staatliche Massnahmen das Verhalten relevanter Akteure beeinflussen und wie energiepolitische Entscheidungsprozesse ablaufen.
In Zeiträumen von Generationen denken
Gesellschaftlicher Wandel erfolgt in Zeiträumen von Generationen. Dem Auftrag an das Energieforschungskonzept für 2013-2016 folgend, fokussieren die Forschungsthemen in den meisten Fällen nur auf die nächsten Jahre. Die Akademien fordern deshalb, für Forschungsfragen mit Zeithorizont 2020 und 2050 einen eigenen Schwerpunkt zu schaffen. Zentral sind aus Sicht der Akademien zudem Gesamtsystemanalysen basierend auf öffentlich einsehbaren Modellen. Auch Fragen zur Raumplanung, zum Einfluss von Lebensstilen, der Transformation von Institutionen und sozio-technischen Systemen sowie Umweltfragen sollten im Konzept mehr Gewicht erhalten.
An der Stellungnahme der Akademien waren insgesamt 27 Expertinnen und Experten aus allen wissenschaftlichen Disziplinen und Regionen beteiligt. Koordiniert wurde die Stellungnahme von der Arbeitsgruppe Energie.
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